Museen Nabburg

Kunst, Kulturgeschichte und Naturkunde

Vom Gesamtkunstwerk zum Museum

Aus dem Dornröschenschlaf geweckt


Neben den Wandmalereien an der West- und Ostfassade sind die Mosaiken mit originellste Hinterlassenschaft des Künstlers Karl Schmidt. Die ab 1958 im Hausflur entstandenen Tiermotive: Rehkitz, Fischreiher, Hahn, blauer Krebs u.a. sind mit verschiedenem Material direkt und plastisch in den nassen Putz gelegt. Über dem Eingang grüßt Schmidt auch heute noch seine Besucher mit  „Salve!“ Im Flur des Obergeschosses fällt das Bild des Hl. Leonhard ins Auge. Als Benediktinerabt und Schutzpatron des Viehs ist er umringt von Tieren. Die Mosaike im Bad zeigen den Hl. Christophorus als bärtigen Riesen mit dem Jesuskind auf der Schulter durchs Wasser watend. Ihm gegenüber „reitet“ Poseidon mit seinem Dreizack auf einem Meeresross vorüber.

Im Esszimmer reicht die Vielfalt der künstlerischen Techniken von Hinterglasmalerei über Ölbilder bis hin zu Steinschnitten und Wurzelplastiken. Das Wohnzimmer ist mit von Schmidt eigens entworfenen Möbeln wie den Liegestühlen mit Holzschnitten an den Armlehnen, dem Mosaiktisch oder einem Lampenschirm ausgestattet. Im Atelier sind Staffelei und Druckerpresse stumme Zeugen eines unermüdlich schaffenden Künstlers:    10  000 Kunstwerke auf Papier (Grafik, Druckgrafik, Aquarelle und Ölzeichnungen) und 520 Ölbilder wurden bisher gezählt. Die Ölbilder in diesem Raum dokumentieren vielfach die Studienreisen des Künstlers.

Einmal gefragt, warum seine Werke zu Hause einen Dornröschenschlaf schliefen und nur von Wenigen gesehen würden, antwortet Schmidt in seiner bescheidenen und humorvollen Art: „Das genügt ja auch, denn diese Wenigen, die dadurch, daß sie kommen ihr Interesse an der Kunst zeigen, sind ja die für die ich male. Und im Übrigen sind meine Bilder so solid gemalt, daß die noch lange nach meinem Tod  angeschaut werden können.“